Patchworkfamilie

Ich heirate eine Patchworkfamilie

Eine Patchworkfamilie sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Fast jede zehnte Familie wird von Experten bereits dazu gezählt. Während für die Eltern ein neuer glücklicher Lebensabschnitt beginnen soll, stellen sich in vielen Fällen jedoch Probleme ein, die Sie als Paar bewältigen müssen, um den Nachwuchs nicht mit der neuen Situation zu überfordern.

Eine Patchworkfamilie bringt Vor- und Nachteile mit sich

Kommt es zum Familienzusammenschluss, ergibt sich für alle Beteiligten eine neue Situation, die sich sowohl positiv wie auch negativ auf das neue Leben auswirken kann. Kindern aus Patchworkfamilien fällt es später in der Regel leichter, gesellschaftliche Kontakte zu knüpfen, da sie bereits während der Kindheit gelernt haben, neue Menschen kennenzulernen, mit ihnen unter einem Dach zu leben und gemeinsam an der Beziehung untereinander zu arbeiten. Darüber hinaus sorgt das Leben in einer Patchworkfamilie dafür, dass jedes Familienmitglied mehrere Bezugspersonen hat. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass das Sozialverhalten durch den regulären Alltag innerhalb der Familie trainiert wird.

Während die Vorteile durchaus einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und der Familie als Ganzes haben, stellt vor allem die Vergangenheit nicht selten ein Problem dar. Kinder wie Eltern müssen über die Zeit hinweg lernen, den Verlust des ehemaligen Partners sowie eines biologischen Elternteils zu verarbeiten. Dabei kann es insbesondere dann zu Problemen kommen, wenn eines oder gar beide Elternteile sich zu sehr als neues Elternteil der angeheirateten Kinder einfügen wollen. Häufig führt dies zu Abwehrreaktionen seitens der Kinder, die es durch den Druck, der auf sie ausgeübt wird, schwerer haben den neuen Teil der Familie zu akzeptieren.

Kinder besonnen an das neue Familienleben heranführen

Die Entscheidung, zwei Familien zusammenzuführen, bedeutet auch, dass Kinder mit neuen Elternteilen konfrontiert werden. Da ihnen diese bislang nicht bekannt waren, ändert sich aus ihren Augen das gesamte Familiengefüge. Diese neue Situation braucht daher in den meisten Fällen etwas Zeit, bis sie von den Kindern verstanden und akzeptiert wird. Ratsam ist es daher, die neue Familie nicht sofort in einen kompletten Einklang bringen zu wollen. Geben Sie ihren Kindern genügend Zeit, das neue Umfeld abzutasten und sich an die Mitmenschen zu gewöhnen. Besonders das neue Elternteil sollte zwar einerseits die Nähe zu den Kindern suchen, dabei jedoch möglichst ohne zu viel Autorität auftreten. Um das Einleben voranzutreiben, eignen sich vor allem Aktivitäten außerhalb des Haushalts. Gemeinsame Ausflüge bringen die gesamte Familie in einen neutralen Raum, in dem Sie sich besser kennenlernen und gegenseitig akzeptieren können. Lassen Sie wenn möglich zunächst die Kinder untereinander Kontakte knüpfen. Anschließend können Sie sich nach und nach an die Beziehung zu den Kindern ihres neuen Partners herantasten.

Üben Sie keinen Druck aus

Bildet sich eine neue Familie, kommt es nicht selten vor, dass Kinder das neue Elternteil zunächst ablehnen. Je jünger die Kinder sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der neue Partner als Bedrohung empfunden wird. An dieser Stelle sollten die Eltern handeln und nicht versuchen, die Familie krampfhaft zu vereinen. Nehmen Sie sich daher etwas zurück und bauen Sie behutsam eine Beziehung zu den Kindern ihres Partners auf. Gerade vor der Hochzeit sollten Sie sich viel Zeit nehmen, um ihre Kinder auf die künftige Veränderung in ihrem Leben vorzubereiten. Erklären Sie ihnen geduldig, was in den nächsten Wochen und Monaten um sie herum geschehen wird und geben Sie ihnen vor allen Zeit, diese Eindrücke zu verstehen.

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