Die Jüdische Hochzeit

Ein Mann im weißen Hemd strecht über die Wange seiner Freundin mit Blumenhaarkranz

Die jüdische Hochzeit ist eine faszinierende und traditionsreiche Zeremonie, die tiefe religiöse Bedeutung und kulturelle Elemente miteinander verknüpft. Sie ist ein Fest der Liebe, des Zusammenseins und der Hoffnung auf eine glückliche Zukunft für das Brautpaar.

Voraussetzungen für die Hochzeit:

Religiöse Identität: In der Regel müssen sowohl Braut als auch Bräutigam jüdischer Abstammung sein, um nach jüdischem Recht heiraten zu können. Personen, die nicht jüdisch geboren wurden, müssen zuerst eine Konversion zum Judentum durchlaufen.

Rabbinische Zustimmung: Eine jüdische Hochzeit erfordert die Zustimmung und Anwesenheit eines Rabbiners oder eines jüdischen Gelehrten, der die Zeremonie leitet und die religiöse Gültigkeit der Ehe sicherstellt.

Eheschließungsurkunde (Ketubah): Das Brautpaar muss eine Ketubah, eine jüdische Eheschließungsurkunde, erstellen und unterzeichnen. Dieses Dokument enthält die Rechte und Pflichten des Ehepaares und wird von beiden Partnern und zwei Zeugen unterzeichnet.

Mikwe: Vor der Hochzeit müssen Braut und Bräutigam in einer rituellen jüdischen Badeanlage, der Mikwe, eintauchen, um spirituelle Reinheit zu erlangen.

Ringtausch: Während der Zeremonie tauschen Braut und Bräutigam Ringe aus. Der Bräutigam gibt der Braut einen Ring mit einem Segensspruch, und die Braut gibt ihm anschließend ebenfalls einen Ring mit einem Segensspruch.

Chuppah: Die Hochzeitszeremonie findet oft unter einer Chuppah statt, einem kunstvoll geschmückten Baldachin. Dies symbolisiert das neue Heim, das das Brautpaar gemeinsam aufbaut, und die Gegenwart Gottes bei der Hochzeit.

Segen und Thora-Lesung: Während der Zeremonie wird ein Segensgebet gesprochen und oft aus der Thora, dem heiligen Buch des Judentums, vorgelesen, um die religiöse Bedeutung der Ehe zu betonen.

Zeremonielles Brechen des Glases: Die Hochzeitszeremonie endet oft mit dem Bräutigam, der ein Glas unter seinem Schuh zerschlägt. Dies symbolisiert die Zerbrechlichkeit des Lebens und erinnert das Paar an die Tragödien in der Welt und den Wunsch nach Frieden und Wiederaufbau.

Hochzeitstermin: Die jüdische Hochzeit darf nicht an einem Sabbat( Samstag) stattfinden, da dies der Tag der Ruhe ist. Ausgenommen sind auch bestimmte jüdische Feier-, Gedenk- und Fastentage. Bei vielen Juden ist es Tradition, an einem Dienstag zu heiraten, da dieser Tag der Schöpfung in der Bibel eine besondere Bedeutung hat. Auch für die Eheschließung soll das dem Dienstag entsprechende Bibelzitat "Gott sah, dass es gut war" gelten.

Die Vorbereitung auf die Hochzeit:

Konsultation mit einem Rabbiner: Das Brautpaar sollte sich frühzeitig mit einem Rabbiner oder einem jüdischen Gelehrten in Verbindung setzen, um die Hochzeit zu planen. Der Rabbiner wird die religiöse Eignung des Paares überprüfen und die erforderlichen Schritte und Rituale besprechen.

Wahl des Hochzeitstermins: Das Brautpaar muss einen geeigneten Termin für die Hochzeit auswählen. Jüdische Hochzeiten können an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten im jüdischen Kalender eingeschränkt sein, daher ist es wichtig, dies im Voraus zu klären.

Auswahl der Hochzeitsorte: Das Brautpaar muss den Ort für die Zeremonie und die Hochzeitsfeier wählen. Die Zeremonie findet oft in einer Synagoge statt, während die Feier an einem Ort nach Wahl des Paares abgehalten werden kann.

Erstellung der Ketubah: Die Braut und der Bräutigam müssen eine Ketubah erstellen, die die Rechte und Pflichten des Ehepaares festlegt. Dieses Dokument wird von beiden Partnern und zwei Zeugen unterzeichnet.

Vorbereitung auf die Mikwe: Braut und Bräutigam müssen sich auf das rituelle Eintauchen in der Mikwe vorbereiten. Dies kann eine Beratung durch den Rabbiner und die Einhaltung bestimmter ritueller Reinheitsvorschriften umfassen.

Auswahl der Trauzeugen: Das Brautpaar sollte Trauzeugen auswählen, die während der Zeremonie anwesend sind und die Unterzeichnung der Ketubah und andere rituelle Handlungen bezeugen.

Planung der Zeremonie: Das Brautpaar sollte die Details der Zeremonie mit dem Rabbiner besprechen, einschließlich der Segenssprüche, der Ringtausch und anderer ritueller Elemente.

Auswahl der Hochzeitskleidung: Braut und Bräutigam wählen ihre Hochzeitskleidung aus, wobei oft traditionelle jüdische Elemente in die Garderobe einfließen, wie z.B. der Tallit (Gebetsmantel) des Bräutigams.

Hochzeitsvorbereitungen: Die Feierlichkeiten nach der Zeremonie erfordern die Planung von Essen, Musik, Dekorationen und Unterhaltung. Traditionell werden jüdische Hochzeitsfeiern ausgelassen gefeiert, oft mit traditionellen Tänzen wie der Hora.

Gästeliste und Einladungen: Das Brautpaar erstellt eine Gästeliste und verschickt Einladungen an Familie und Freunde.

Die Trauung:

Die Trauung wird nach dem jüdischen Glauben die Ehepartner auf eine Reise schicken, nachdem der wechsel in eine neue Lebensphase eingeleitet wurde. Eine der auffälligsten Traditionen bei einer jüdischen Hochzeit ist die Chuppah, ein kunstvoll geschmückter Baldachin, der über dem Brautpaar aufgestellt wird. Dieses Symbol steht für das neue Heim, das das Paar gemeinsam aufbauen wird, und symbolisiert auch die Gegenwart Gottes bei der Hochzeit.

Ein weiteres bedeutendes Element ist der Trauringtausch. Dabei werden die Ringe siebenmal auf den Finger des Partners gesteckt, was die unzerbrechliche Bindung zwischen Braut und Bräutigam symbolisiert. Dieser Akt wird von einem Segensgebet begleitet.

Während der Zeremonie wird oft aus der Thora gelesen, dem heiligen Buch des Judentums. Dies unterstreicht die Bedeutung der religiösen Tradition und erinnert das Paar an die moralischen und ethischen Werte, die ihre Ehe leiten sollen.

Ein Höhepunkt der jüdischen Hochzeit ist das Zerbrechen des Glas, normalerweise unter dem Schuh des Bräutigams. Dieses Ritual symbolisiert die Zerbrechlichkeit des Lebens und erinnert das Paar daran, dass auch in glücklichen Momenten Tragödien möglich sind. Es erinnert sie auch an die Zerstörung des Jerusalemer Tempels und den Wunsch nach Frieden und Wiederaufbau.

Die Feierlichkeiten nach der Zeremonie sind oft ausgelassen und festlich. Es wird getanzt, gesungen und köstliches Essen genossen. Ein beliebter Tanz ist der "Hora", bei dem das Brautpaar auf Stühlen in die Höhe gehoben wird, während die Gäste im Kreis tanzen und fröhlich singen.

Möge die Liebe und das Glück, das an diesem besonderen Tag gefeiert wird, in den Herzen des Brautpaares für immer weiterbrennen. Und mögen sie in ihrer Ehe die Tugenden von Vergebung, Geduld und gemeinsamer Verantwortung leben, die im Judentum so hoch geschätzt werden.

Scroll to Top