Zu den wichtigsten Aufgaben vor einer Hochzeit gehört die Suche nach dem passenden Brautkleid. Hierbei führen nicht zuletzt unterschiedliche Traditionen und Gebräuche dazu, dass auf bestimmte Eigenschaften bei der Brautmode in Europa nicht verzichtet werden kann.
Trotzdem geht es natürlich vor allem darum, der Braut den großen Auftritt zu verschaffen, den sie sich am schönsten Tag ihres Lebens verdient hat. Entsprechend vielfältig gestaltet sich die Brautmode in Europa.
Die Farbe Weiß dominiert
Bis in die Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts hinein war es in Sachen Brautmode in Europa in weiten Teilen der Bevölkerung üblich, dass beide Eheleute in ihrem Sonntagsstaat heirateten. Ein Kleid lediglich für einen einzigen Tag zu kaufen überstieg die finanziellen Möglichkeiten weiter Teile der europäischen Völker. Entsprechend wurde traditionell bei der Brautmode in Europa meist auf die regional dominierende Festtagstracht zurückgegriffen. Im Adel wurden dagegen bei der Brautmode in Europa seit jeher prächtige Hochzeitskleider für heiratende Prinzessinnen geschneidert. Hier setzte sich ab dem frühen Siebzehnten Jahrhundert ein Trend hin zu weißen oder auch silbern bzw. golden durchwirkten Kleidern in Sachen Brautmode in Europa durch. Die helle Farbe sollte bei der Brautmode in Europa ein Symbol für die Jungfräulichkeit der Braut sein. Als Trendsetterin fungierte hierbei angeblich Maria de Medici, welche im Jahr 1600 den französischen König Heinrich den Vierten ehelichte. Im Verlauf des Neunzehnten Jahrhunderts sprangen immer mehr bürgerliche Bräute auf diesen Trend in Sachen Brautmode in Europa auf. Da die weiße Farbe der Brautkleider für die Unbeflecktheit der Frau steht, wurden vielfach schwangere Bräute gezwungen, in einem Kleid in schwarzer Farbe zu heiraten. Heute wird bei der Brautmode in Europa in vielen Ländern deutlich mehr Farbe gewagt. Trotzdem hat dass traditionelle weiße Kleid bei der Brautmode in Europa weiterhin viele Anhänger.
Accessoires mit besonderer Bedeutung
In vielen Ländern bildet der Schleier einen traditionellen Bestandteil des Brautkleides. Kaum verzichtbar ist dieser in Frankreich, da der Schleier dort üblicherweise von den Freundinnen weggenommen wird, um zu unterstreichen, dass die Braut jetzt endgültig verheiratet ist. Ein weiteres wichtiges Event auf vielen französischen Hochzeitsfeiern ist die Versteigerung des Strumpfbandes der Braut. Dabei bieten die Männer dafür, dass das Kleid höher rutscht während die Frauen dafür zahlen, dass sich dessen Saum wieder senkt. Der Mann, welcher das Gebot macht, bei dem das Strumpfband zum Vorschein kommt, darf es der Braut eigenhändig ausziehen. In England soll die Braut einem alten Reim gemäß etwas Neues, etwas Altes, etwas Geborgtes, etwas Blaues sowie ein Sixpence-Stück im Schuh tragen bzw. mit sich führen. In Italien wurde diese Tradition übernommen mit dem Zusatz, dass die Braut außerdem das Geschenk eines guten Freundes bei sich haben soll. Dort wird der Schleier, das Einverständnis der Braut vorausgesetzt, vom Bräutigam oftmals zerrissen. Der Schleier hat auch in Tschechien eine besondere Bewandtnis. Er wird, ähnlich wie hierzulande der Brautstrauß, um Mitternacht unter die unverheirateten Frauen geworfen. Der Bräutigam tut das Gleiche mit seiner Krawatte unter die Junggesellen. Fängerin und Fänger haben daraufhin gemeinsam zu tanzen. Die in Spanien früher übliche schwarze Spitze wurde in den vergangenen einhundertfünfzig Jahren auch mehr und mehr durch weiße Brautkleider verdrängt. Vor allem im Süden des Landes werden aber weiterhin vielfach Flamenco-Kleider zur Hochzeit getragen. Insofern finden sich die Unterschiede bei der Brautmode in Europa vor allem in den kleinen Details.