Nachname behalten oder nicht?

Wenn Ihr einen Heiratsantrag bekommt, lautet die wichtigste Entscheidung natürlich erst einmal, ob Ihr ihn annehmt oder nicht. Sagt Ihr „Ja!“, stellt sich spätestens bei der Anmeldung zur Eheschließung im Standesamt die Frage, wie Euer Nachname in Zukunft lauten wird. Soll es ein gemeinsamer Ehename sein? Möchten beide ihren Geburtsnamen behalten? Oder fällt die Wahl auf einen Doppelnamen? Spätestens wenn Ihr den Ehebucheintrag bei der standesamtlichen Trauung unterschreibt, wird die erste offizielle Unterschrift damit fällig. Früher war es gang und gäbe, dass Frauen den Nachnamen ihres Mannes angenommen haben. Doch die Zeiten haben sich geändert.

Ihr habt die Wahl!

Welche Möglichkeiten es gibt, könnt Ihr hier nachlesen. Warum sich manche von Euch so und einige anders entscheiden, hat persönliche oder praktische Gründe. Ihr solltet aber niemals vergessen, dass Ihr im Vergleich zu früher heute die freie Wahl habt. Bedenkt, dass der Name Euch für den Rest Eures Ehelebens begleiten wird. Hinter einem Familiennamen stecken Geschichten und Erinnerungen, wenn nicht sogar eine ganze Identität. Legt Ihr den Namen ab, werdet Ihr zwar nicht zu einem neuen Menschen, aber Ihr verzichtet auf einen Ausdruck Eurer Individualität und Herkunft, indem Ihr ab sofort anders heißt. Während sich die einen bewusst dafür entscheiden, das Vergangene hinter sich zu lassen, lassen sich die anderen davon lenken, dass es eben immer so war.

Mit dem eigenen Nachnamen zum persönlichen Erfolg

Wenn Ihr auf Euren bisherigen Namen verzichtet, nur weil es Eurem Partner wichtig ist, seinen fortzuführen, „um den Stammbaum zu erhalten“, geht noch einmal in Euch: Verbindet Euch nicht auch eine Menge mit Eurer Familie und Eurer Vergangenheit? Ist der Name nicht ein individueller Teil von Euch? Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, den Nachnamen des Mannes anzunehmen, um einen Job oder gesellschaftliche Anerkennung zu finden. Frauen mit Persönlichkeit gehen ihren Weg auch mit dem eigenen Namen. Er unterstreicht ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Im Gegensatz zu immer noch vielen anderen Bereichen haben Frauen bei einer Hochzeit das Thema Gleichberechtigung selbst in der Hand: Sie behalten ihren Nachnamen. Weiter gibt es nichts zu tun. Es ist nur eine Entscheidung. Seit 1976 ist der Name des Mannes übrigens nicht mehr automatisch der gemeinsame Ehename. Ein Gesetz, über das sich einige Eurer Mütter und Großmütter sicherlich gefreut hätten.

Der Nachname – nur Schall und Rauch?

Natürlich ist ein gemeinsamer Name ein weiterer Ausdruck für die Zweisamkeit und die Zugehörigkeit zum Partner, die man empfindet. Doch er ändert nichts an der Liebe und Fürsorge, die ein Paar an den Tag legt, lebt und erhält. Er garantiert auch kein glückliches Beisammensein. Wenn man das Thema mal rein praktisch betrachtet, ist das Wechseln des Namens zudem deutlich aufwendiger: Alle Dokumente müssen geändert werden. Das beansprucht Zeit und bringt Kosten mit sich. Letztendlich bleibt es eine persönliche Entscheidung. Vergessen darf man auch nicht die Menschen, die mit ihrem Nachnamen schon immer unzufrieden waren, weil er einfach kompliziert ist, eine komische Bedeutung hat oder an eine Familie erinnert, an die man nicht erinnert werden will und der man sich nicht mehr zugehörig fühlt. In solchen Fällen kann das Ablegen des Namens ein wahrer Befreiungsschlag sein. Euer Grund sollte jedoch nicht sein, weil es sich so gehört, während Ihr Euch innerlich darüber ärgert, warum Männer auch diese Domäne noch dominieren.

Änderung zu einem späteren Zeitpunkt

Ob Ihr Euren Namen also abgebt oder nicht, überlegt es Euch gut! Denn habt Ihr Euch vor der Eheschließung auf einen gemeinsamen Nachnamen geeinigt, kann dieser im weiteren Verlauf der Ehe grundsätzlich nicht mehr geändert werden – unabhängig davon, ob der Familienname der Frau oder des Mannes „das Rennen gewonnen“ hat. Haben beide Partner ihren bisherigen Nachnamen bei der Trauung behalten, besteht die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt einen gemeinsamen Ehenamen zu bestimmen.

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