Ihr habt nun fleißig die Rückmeldungen aller geladenen Gäste gesammelt? Glückwunsch, damit habt Ihr einen wichtigen Schritt in der Planung Eurer Hochzeit abgeschlossen! Nun gilt es für Euch in die Detailplanung zu gehen. Ein essentieller Bestandteil dieser Planung ist die Sitzordnung, die schon so manchem Brautpaar Kopfzerbrechen bereitete. Lest hier ein paar Tipps dazu, wie Ihr Euch das Leben einfacher machen könnt.
Form der Hochzeitstafel – U, E oder gepunktet?
Um zu planen wer wo sitzt, solltet Ihr Euch vorher Gedanken machen, wie die Hochzeitstafel angeordnet sein soll. Hierbei bietet sich beispielsweise eine U-Form der Tafel an. Das Brautpaar sitzt dabei mittig, so dass es beide Seiten der Tafel und damit alle Gäste im Blick hat. Reichen die Plätze so nicht für alle Gäste, weil z. B. der eingeplante Raum zu klein ist, kann man das U um eine weitere Tischreihe ergänzen, wodurch die Tische ein „E“ bilden. Natürlich sind auch andere Konstellationen wie Tischgruppen oder einzelne Tische möglich.
Wichtig: Macht Euch wirklich vorher vor Ort ein Bild und probiert aus, ob alles so passt wie Ihr es euch vorstellt. Denn nichts ist stressiger, als in den letzten Tagen nochmal umplanen zu müssen, weil Kleinigkeiten wie Laufwege vorher nicht bedacht wurden.
Planungshilfsmittel
Macht Euch nun am besten eine ausreichend große Skizze der Hochzeitstafel und schreibt die Namen Eurer Gäste auf einzelne Kärtchen, damit Ihr diese bequem auf der Skizze anordnen könnt. Im Internet gibt es natürlich auch dafür zahlreiche kostenlose Tools, die teilweise sehr benutzerfreundlich sind. Ihr müsst also nicht das Rad neu erfinden und eigene Tabellen in Excel erstellen.
Die Sitzordnung – frei oder traditionell
Bei der Sitzordnung besitzt Ihr grundsätzlich natürlich alle Freiheiten. Sollte eine traditionelle Hochzeit Euer Wunsch sein, gibt es bei der Sitzordnung jedoch ein paar Grundregeln. Wie bereits erwähnt, sitzt das Brautpaar so, dass es alle Gäste und den Raum im Blickfeld hat.
Nicht nur aus traditionellen, sondern auch aus praktischen Gründen ist es für das Brautpaar ratsam, dabei auch die Eingangstür im Blick zu haben. Dadurch gewährleistet Ihr, dass Ihr sämtliche ankommenden Gäste gebührend begrüßen könnt.
Außerdem habt Ihr so einen Überblick, bei wem vielleicht ein Gesprächspartner fehlt und könnt dort, falls etwas Zeit ist, für Unterhaltung sorgen. Das kann sehr viel zum Wohlbefinden Eurer Gäste beitragen und den Tag auch für sie zu etwas Besonderem machen.
Das Brautpaar, die Eltern und die Trauzeugen
Nach deutschem Brauch sitzt die Braut rechts vom Bräutigam. Links von ihm sitzen seine Mutter und daneben der Vater der Braut. Rechts von ihr sitzen der Vater des Bräutigams und daneben ihre Mutter. Gegenüber sitzt – falls zugegen – der Pfarrer, links und rechts von ihm schließen sich meistens die Trauzeugen an. Auch bei anderen Tischkonstellationen sollten die Trauzeugen möglichst nah am Brautpaar Platz nehmen dürfen.
Wer mit wem?
Das ist wohl die Kernfrage, die auch Ihr Euch stellt. In jedem Familien- oder Freundeskreis gibt es Konstellationen, die Konfliktpotential bieten und vermieden werden sollten. Denn zur Hochzeit könnt Ihr alles gebrauchen, aber kein Aufflackern alter Familienfehden oder einen Streit über eine längst vergangene Beziehung.
Wenn Ihr aufgrund der Komplexität auf echte Schwierigkeiten stoßt, hilft es methodisch vorzugehen. Ihr könnt beispielsweise den Konfliktpartnern jeweils eine bestimmte Farbe zuweisen und Eure Kärtchen vom Tischplan entsprechend markieren. So müsst Ihr nur schauen, dass nicht die gleichen Farben an einem Tisch oder in der Nähe zueinander angeordnet sind. Ordnet zunächst diese Karten den Tischen zu, bevor Ihr die konfliktfreien Karten einsetzt.
Denkt bei der Planung auch an Eure kleinen Gäste. Tipps für die Einplanung von Kindern bei Eurer Hochzeit findet Ihr in unserer Kategorie Hochzeit mit Kindern.
Wo ist mein Platz?
Um für einen möglichst reibungslosen Ablauf zu sorgen und es Euren Gästen zu erleichtern ihren Platz zu finden, ist es sehr hilfreich einen großen Sitzplan aufzustellen. Dieser kann auch ruhig ausgefallen gestaltet sein. Nummeriert eure Tische, gebt Ihnen Bezeichnungen, die für Euer gemeinsames Leben Bedeutung haben oder markiert sie ganz kreativ durch einen darüber schwebenden Luftballon. Auch hier gibt es keine gestalterischen Grenzen.
Ist der Tisch dann gefunden, sollte es den Gästen natürlich leicht erkennbar sein, wo sie Platz nehmen dürfen. Dabei helfen Euch schöne Tischkärtchen weiter.
Letzte Instanz Bauchgefühl
Eins ist ganz klar: Ihr werdet bei der Sitzordnung Kompromisse eingehen müssen, aber das ist ganz normal. Eure Gäste sind sehr individuell, mit speziellen Charaktereigenschaften und Bedürfnissen. Auf diese versucht Ihr soweit einzugehen, wie es möglich ist. Es kann passieren, dass Ihr mit manchen Entscheidungen nicht ganz zufrieden seid, aber das liegt in der Natur der Sache. Dieses Puzzle ist nicht unbedingt lösbar.
Seid Euch auch darüber im Klaren, dass die Sitzordnung nicht für den ganzen Tag in Stein gemeißelt ist und sich die Gäste nach dem Essen bunt mischen.