Krawatte, Fliege und Co – was trägt der Bräutigam auf seiner Hochzeit?

Sich schön zu machen, schicke Kleider zu kaufen und gut aussehen zu wollen, wird eher den Frauen dieser Welt nachgesagt. Doch die eigene Hochzeit ist auch für den Bräutigam ein, wenn nicht sogar der beste Anlass, sich in Schale zu werfen. Denn eines ist sicher: Er kann davon ausgehen, dass seine Braut die schönste Frau des Tages, des Abends und der Nacht sein wird. Damit wächst natürlich der Anspruch, mit einem ansprechenden Styling an ihrer Seite zu glänzen und elegant aufzutreten. Wichtig ist, dass der Bräutigam der Braut natürlich nicht die Show stiehlt. Sein Hochzeitsanzug sollte aber unbedingt optisch zum Kleid der Angetrauten passen. Deshalb kann es nicht schaden, wenn sich beide für einen Stil entscheiden und die individuellen Accessoires ihrer Hochzeitsstylings darauf abstimmen. Eine wichtige Bedeutung fällt dabei dem Halsschmuck zu: Trägt Mann besser Krawatte oder Fliege?

Wann trägt der Bräutigam eine Fliege?

In Sachen Eleganz hat die Fliege die Nase vorn. Sie wird auch Schleife oder Querbinder genannt. Bevor die Krawatte „erfunden“ wurde, waren Fliegen insbesondere bei vornehmen Herren der passende Halsschmuck für Fest- und Feierlichkeiten jeglicher Art. Fliegen, die meistens aus Seidenstoff oder Baumwollpikee hergestellt werden und sowohl einfarbig als auch bunt sein können, spielen in der Königsklasse der Accessoires für den Bräutigam mit. Grundsätzlich gilt: Zu einem Frack gehört eine weiße Schleife und zu einem Smoking eine schwarze Fliege. Etwas Flexibilität ist heutzutage sicher erlaubt, aber Frack und weiße Frackschleife gehören auf jeden Fall zusammen. Querbinder sind übrigens in der Regel bereits vorgebunden und werden einfach am Kragen des Hemdes befestigt. Wer möchte und das notwendige Geschick mitbringt, kann sich eine Fliege auch selbst binden.

Wann trägt der Bräutigam eine Krawatte?

Krawatten, auch Langbinder genannt, sind zeitlose Klassiker. Richtig populär wurden sie im 17. Jahrhundert. Ihre Vorläufer waren geknotete Halstücher, die von Kriegern und Reitern getragen wurden. Traditionelle Krawatten werden heute aus Baum- oder Schurwolle, Seide, Leder oder Kunststoff hergestellt. Sie sind einfarbig, bunt oder bedruckt und gehen mit der Zeit. Natürlich sollte die Krawatte farblich auf den Look des Bräutigams abgestimmt sein. Damit sie an ihrem Platz bleibt, kann Mann sie mit einer Krawattennadel oder einer Krawattenklammer am Hemd befestigen. Nadel und Klammer stellen für sich ebenfalls ein Accessoire dar. Es geht also nicht mehr nur um die Wahl eines Anzugs, sondern auch um die Auswahl der passenden Extras. Krawatten passen übrigens am besten zu einem Cutaway oder zu einem Longsakko.

Welche Alternativen zu Krawatte und Fliege gibt es?

Wer sich weder zur vielseitigen Welt der Krawatten noch zum vielfältigen Reich der Fliegen hingezogen fühlt, hat eine dritte Möglichkeit: Sie heißt Plastron und stellt eine Alternative zu Quer- und Langbinder dar. Ein Plastron beschreibt eine breite, meist weiße Krawatte. Oft wird sie zusätzlich von einer Perlennadel geschmückt. Plastrons gelten als sehr festlich und elegant. Entscheidet sich der Bräutigam dazu, seinen Cutaway, sein Longsakko oder sein Stehkragenjacket mit einem Plastron zu kombinieren, dürfen die männlichen Gäste laut Etikette ebenfalls einen solchen Halsschmuck tragen – allerdings in einer dezenteren Form. Denn analog zur Braut und den weiblichen Gästen gilt: Niemand der Geladenen sollte besser oder festlicher gekleidet sein als der Bräutigam. Im Zweifel trägt Mann, wenn er nicht Teil des Hochzeitspaares ist, am besten eine Krawatte, um auf Nummer sicher zu gehen.

Geht „ganz ohne“?

Heutzutage geht nahezu alles. Natürlich ist kein Bräutigam dieser Welt dazu gezwungen, Fliege, Krawatte oder Plastron zu tragen. Es gibt genügend Paare, die sich ganz unkonventionell trauen lassen und für die sowohl bei ihrem eigenen Styling als auch beim Look ihrer Gäste sozusagen ohne „Rücksicht auf die Etikette“ alles erlaubt ist. Für viele sind Trauung und Hochzeitsfeier allerdings nach wie vor ein sehr traditioneller, bedeutungsvoller und festlicher Akt, bei dem Stil und Eleganz eine große Rolle spielen.

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