So heiratet Europa: Frankreich

In Paris, der Stadt der Liebe, bekommen jedes Jahr viele Frauen – und Männer – einen Heiratsantrag. Einige von ihnen belassen es nicht dabei, sondern beschließen, auch die Hochzeit selbst dort zu feiern oder sich sogar in Frankreich trauen zu lassen. Manche, weil der Partner Franzose oder die Partnerin Französin ist. Andere, weil sie das Land lieben, dort jedes Jahr ihren Urlaub verbringen, sich dort kennengelernt haben oder einfach einen anderen Bezug zum Land der Liebe und der Mode haben. Doch wie sieht eine Hochzeit in Frankreich genau aus? Wie gestalten die Einheimischen diesen großen Tag? Und können wir Deutsche einfach so da hinfahren und ebenfalls dort heiraten?

Ablauf einer französischen Hochzeit

Auch die Franzosen wählen gern die romantische Atmosphäre an der Seine in Paris, um der Geliebten oder dem Geliebten einen Antrag zu machen. Ist es dann so weit und der große Tag steht ins Haus, kann die Hochzeit sowohl tagsüber als auch abends stattfinden. Oft geht das Brautpaar zu Fuß zur Kirche oder zum Standesamt. Nach der offiziellen Trauung fahren die Gäste mit hupenden Autos zum Ort des Geschehens. An jedem Fahrzeug wird eine kleine weiße Schleife befestigt, die nicht abgenommen werden darf, sondern von selbst abfallen muss. Da ein französisches Hochzeitsessen viele Gänge hat, zieht sich der Festschmaus ordentlich in die Länge. Unterbrochen wird er von Spielen, Reden und kleinen Darbietungen. Nach dem Dessert wird getanzt.

Typische Hochzeitsbräuche in Frankreich

Junge Franzosen führen die Hochzeitsbräuche ihrer Vorfahren gern fort. Einige von ihnen, beispielsweise die Versteigerung des Strumpfbandes, die Entführung der Braut oder dass der Bräutigam seine Frau nach der Feier über die Schwelle trägt, kennen wir auch hierzulande. Zu den typischen französischen Gepflogenheiten gehört etwa, dass der Bräutigam den ganzen Tag der Hochzeit über nur links von der Braut sitzt oder steht. Das geht bis auf die Zeiten des Rittertums zurück, denn das Schwert trug der Ritter in der Regel auf der linken Seite und so konnte er ungehindert danach greifen, wenn Gefahr drohte, und seine Braut beschützen. Weitere Bräuche sind außerdem, dass das Brautpaar jeweils ein Geldstück im Schuh trägt, um niemals finanzielle Sorgen zu haben, dass die Braut auf Perlen verzichtet, weil diese für Tränen stehen und dass die Gäste am Ende der Feier fünf Mandeln geschenkt bekommen, die Wohlstand, Glück, Gesundheit, langes Leben und Fruchtbarkeit symbolisieren.

Beliebte und außergewöhnliche Hochzeitsspots in Frankreich

Es gibt abertausende schöne Hochzeitslocations in Frankreich. Ob in einem Schloss in Burgund, einer Scheune auf dem Land oder in einer Strandvilla an der Küste – den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Und natürlich ist die Stadt der Liebe selbst einer der beliebtesten Orte für das Ja-Wort zweier Liebenden. Ob mit Blick auf den Eiffelturm, im Jardin du Luxembourg oder im Künstlerviertel Montmatre mit der imposanten Kirche Sacre Coeur im Hintergrund – traumhafter wird es nur noch vor der Kulisse des Schlosses Versailles. An exquisiten Hotels für die Hochzeitsnacht gibt es in Frankreich ebenfalls keinen Mangel.

Als Deutsche bzw. Deutscher in Frankreich heiraten

Paare, die sich in Frankreich trauen lassen möchten, müssen beachten, dass mindestens ein Partner seinen Wohnsitz in dem Amtsbezirk haben muss, in dem die Hochzeit stattfinden soll. Es ist notwendig, diesen einen Monat vorher zu melden und dass dieser ab dem Zeitpunkt dauerhaft besteht. Die Aufgebotsfrist beträgt zehn Tage. Für die standesamtliche Trauung in Frankreich werden außerdem folgende Dokumente benötigt: Reisepass oder Personalausweis, Geburtsurkunde und Ehefähigkeitszeugnis (beide in beglaubigter französischer Übersetzung), Aufenthaltsgenehmigung und Meldebescheinigung sowie weitere Nachweise, wenn es zum Beispiel bereits gemeinsame Kinder gibt oder einer der beiden schon mal verheiratet war. Weniger bürokratisch ist eine freie Trauung, die nach der standesamtlichen Trauung in Deutschland überall in Frankreich stattfinden kann, ohne dass das Paar seinen Wohnsitz verlegen muss.

Weitere Informationen zu allen aktuellen Rechten und Pflichten für eine Eheschließung in Frankreich und welche Dokumente erforderlich sind, gibt es beim Bundesverwaltungsamt unter http://www.bva.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BVA/BuergerVerbaende/Auswanderung/DHI/download_DHIFrankreich.pdf;jsessionid=0833F4385240408DFDAACEF1EC47BE27.1_cid370?__blob=publicationFile&v=3 .

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